Die Geschichte der Stempel reicht bis ins Mittelalter zurück. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Briefmarken, Schriftstücke wurden per Kurier dennoch versandt. Der Absender versah seine Botschaft mit Siegel und darin eingearbeiteten Initialen. Eine sehr aufwändige Arbeit, welche die Grundlage für die Erfindung des Stempels sein könnte. Mit zunehmenden Schriftverkehr, auch über Ländergrenzen hinweg und einer veränderten „Zustelltechnologie“ erhielten die Stempel einen neuen Stellenwert. Die ersten Stempel entstanden aus Holz. Mit fortschreitender Industrialisierung wurden auch Metallstempel sowie Stempelmaschinen gefertigt und mit Gravuren für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche versehen. Für die Briefpost gefertigte Stempel enthielten Datumsanzeige und Ort. Um die Zeitdauer der Überbringung nachvollziehen zu können, wurde die Post sowohl bei der Annahme als auch bei der Ausgabe mit einem Stempel versehen. Mit Beginn der Postfrankierung durch Postwertzeichen wurden die Stempel zur Entwertung der aufgebrachten Marken genutzt, um eine Wiederverwendung zu verhindern. Ab etwa 1920 wurden Briefpoststempel in Deutschland in Form und Druckfarbe sowohl für Einzel- als auch Maschinenstempel genormt. Um die bisherige Vielfalt der Stempelformen zu erhalten, wurden Möglichkeiten geschaffen, die Grundformen als Sonderstempel für besondere Anlässe zu nutzen. Für viele Sammler ist es erstrebenswert, neue Ausgaben von Postwertzeichen in Form eines Ersttagsbriefes zu erwerben. Diese Briefe bilden eine Symbiose zwischen Briefmarke und Briefpoststempel. Dieser kann sowohl in Bonn als auch in Berlin bezogen werden, stellt eine direkte Verbindung zwischen dem Objekt des herausgegebenen Postwertzeichen, dem Erstausgabetag und bildet das Motiv nochmals stilisiert ab. Zunehmende Bedeutung beim Versand von Briefpost gewinnen Sonderstempel für Sammler, welche mit besonderen politischen, kulturellen, sportlichen oder auch regionalen Ereignissen in Zusammenhang stehen. Hier kommen unterschiedlichste Stempelformate sowohl in geometrischer als auch in freier Form sowie mit oder ohne Begrenzungslinien zum Einsatz. Geprägt sind diese dann mit dem für diesen Anlass entworfenen Logo, wie historischen Bauwerken, prägender Natur oder auch gesellschaftlichen Höhepunkten und werden für die Dauer des Ereignisses zum Versand durch die deutsche Post anerkannt bzw. ohne Beschädigung des Aufdruckes mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Stempel zur Beförderung freigegeben. Für anerkannte Sonderstempel, welche auch zur Entwertung des Postwertzeichens und zum Versenden von Briefpost zugelassen werden, ist die Einhaltung vorgeschriebener Stempelfarben, in Rot, Blau oder Schwarz erforderlich. |