Die Gefährlichkeit von Schadstoffen im Haus besteht hauptsächlich darin, dass man sie meist weder sehen noch riechen kann. So sammeln sich diese Stoffe über Jahre hinweg im Körper an, und können über kurz oder lang zu gesundheitlichen Schäden führen. Sollten Sie potentielle Gefahrenquellen in Ihrem Wohnraum vermuten, ziehen Sie am besten einen Baubiologen hinzu, um die Situation sachlich einzuschätzen und eine geeignete Lösung zu finden.
Versteckte Wohngifte
Hierunter versteht man Substanzen, die aus Baumaterialien oder Einrichtungsgegenständen ausdampfen. Auch Tabakrauch zählt dazu. Sie sind entweder leicht flüchtig (dampfen schnell aus), oder sie sind schwer flüchtig (gasen teilweise über Jahre hinweg aus). Diese Substanzen können entweder direkt über die Luft aufgenommen werden, oder sie lagern sich auf Wänden, Teppichen und Polstermöbeln ab und sind dann sekundär gefährlich. Da schwer flüchtige Stoffe meist keinen Eigengeruch besitzen, ist die einzige Möglichkeit sich vor ihnen zu schützen sich kundig zu machen, welche Materialien im Wohnraum verbaut wurden. Zum Beispiel enthält Wandfarbe in Altbauten teils hohe Bleianteile, was man beachten sollte, wenn man einen Altbau saniert (Abschleifen der Wände). Gesundheitliche Anzeichen für das Vorhandensein von Wohngiften sind zum Beispiel Kopfschmerzen, Allergiesymptome oder Schwindelgefühle. Für die Beseitigung gilt generell, daß die Quelle des Schadstoffes identifiziert und dann gezielt saniert werden muss. Der Schadstoffgehalt wird über Raumluft- und Materialproben bestimmt. In günstigen Fällen lassen sich die betroffenen Möbel reklamieren oder alte Spanplatten durch Gipskarton austauschen. in seltenen Fällen wie zum Beispiel bei einigen alten Fertighäusern, Blockhäusern oder Dachstühlen sind kostenintensivere Sanierungen erforderlich. Falls Sie planen, einen Altbau zu erwerben, ist daher ein baubiologisches Gutachten vor dem Kauf ratsam. Generell sollte bei der Anschaffung neuer Baumaterialien für den Wohnraum auf deren Schadstoffarmut geachtet werden: Gütezeichen wie zum Beispiel von Stiftung Warentest und dem blauen Engel helfen dabei, schadstoffarme Produkte zu identifizieren. Neue Böden oder Möbel, welche unangenehm riechen, sollten vor dem Gebrauch für einige Zeit gelüftet werden.
Gefahr durch Schimmelpilze
Schimmelpilze stellen wohl eines der häufigsten Wohngifte dar: Die Sporen von schwarzem Schimmel, wie er an feuchten Wänden und um Wärmebrücken herum entstehen kann, sind hochgradig gesundheitsgefährdend. Zu den gesundheitlichen Beschwerden, die man durch Schimmelpilz entwickeln kann, gehören die allgemeinen Symptome einer Allergie (wie Augenbrennen und Schnupfen), sowie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, und Atemprobleme. Lokaler, geringer Befall kann durch Alkoholspray (Desinfektionsspray) bekämpft werden. Allerdings bleibt zu klären, was die Ursache für den Befall war: Am einfachsten zu beheben ist Schimmel, der durch mangelhaftes Lüften der Räume entstanden ist. Schimmel zwischen Wand und Möbeln weist darauf hin, daß Feuchtigkeit durch die Wand dringt, welche von der zirkulierenden Raumluft nicht abtransportiert werden kann. In diesem Fall sollte die Ursache der Feuchtigkeit bestimmt werden, und der Wohnraum gegenüber der Feuchtigkeitsquelle (wie z.B. umliegendes Erdreich) versiegelt werden, um den Schimmel erfolgreich zu beseitigen.
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