Bestimmt haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt, was eigentlich passiert, wenn ein Brief nicht ausreichend frankiert ist. Wir möchten Ihnen hier einige Informationen liefern. Sicher haben Sie schon einmal Werbepost erhalten, der auch ein Rückumschlag beigelegt war. Meist ist hier der Vermerk "Bitte frankieren!" oder auch "Bitte frankieren, falls Marke zur Hand!" aufgedruckt. Da es sich hier aber um Antwortbriefe handelt, müssen Sie diese nicht frankieren. Die Post wird dem Empfänger auch so zugestellt und er kommt dann in der Regel für das Porto auf. Der Empfänger möchte Ihnen schließlich etwas verkaufen oder bietet Ihnen eine andere kostenpflichtige Dienstleistung an und kann dann die Zahlung des Portos durchaus verschmerzen. Zumal Großkunden günstigere Konditionen der Paket- und Postdienste gewährt bekommen. Wenn Sie selbst aber einmal einen Brief nicht ausreichend frankiert haben, hat die Post drei verschiedene Möglichkeiten, zu reagieren: 1. Sie kann die Annahme des Briefes generell verweigern. 2. Der Brief wird an Sie zurückgeschickt mit der Aufforderung, das fehlende Porto nachzufrankieren. 3. Der Brief wird zugestellt, und das fehlende Porto wird beim Empfänger eingefordert. Wird der Brief oder eine andere unterfrankierte oder unfrankierte Postsendung an Sie zurückgeschickt, wird entweder auf der Postsendung ein entsprechender Stempel aufgebracht oder ein gelber Zettel aufgeklebt. In beiden Fällen wird das noch zu entrichtende Nachporto vermerkt. Wenn Sie den Brief allerdings in einer anderen Stadt eingeworfen haben, kann es auch passieren, dass der Brief an den Empfänger zugestellt und von ihm das Nachporto kassiert wird. Verweigert er die Annahme, geht der Brief an Sie zurück und Sie müssen dann das zusätzliche Porto und eventuell ein Strafentgelt entrichten. Deshalb ist es empfehlenswert, sich mit dem Empfänger in Verbindung zu setzen und ihm die entstehenden Kosten zu ersetzen. Haben Sie aus Versehen keinen Absender angegeben und zu wenig Porto aufgeklebt, wird der Zusteller versuchen, das fehlende Porto beim Empfänger einzufordern. Lehnt dieser die Nachzahlung ab, geht der Brief zur Nachforschungsstelle der Deutschen Post. Hier arbeiten besonders vereidigte Beamte, die den Brief öffnen und bis dahin lesen dürfen, wo Angaben zum Absender gemacht werden. Da diese meist im Briefkopf stehen, liest der Beamte auch nicht weiter. Die Öffnung des Briefes wird zudem auch dokumentiert. Wird der Absender ermittelt, bekommt der den Brief dann zurückgesandt und muss das zusätzliche Porto entrichten. Kann kein Absender festgestellt werden, wird der Brief für eine bestimmte Frist aufbewahrt. Da die meisten unter- oder unfrankierten Briefe mittlerweile von den Sortiermaschinen entdeckt und "postwendend" an den Absender zurückgeschickt werden, sollten Sie ihn bald wieder in Ihrer Briefkastenanlage vorfinden. Gehen Sie mit dem Brief dann einfach zur nächsten Postfiliale und zahlen Sie das restliche Porto in bar. Natürlich können Sie den Brief, dann allerdings ausreichend frankiert, auch in den nächsten Postbriefkasten werfen. |