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Kleine Reparaturen besser gleich durchführen

 
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Schäden und Schwachstellen am Haus erkennen 

Vor sieben Jahren hatten sich Klaus und Sabine den Traum vom eigenen Haus erfüllen können. Sie hatten den Handwerkern oft über die Schultern geschaut und waren sich sicher, dass sie die wesentlichen baulichen Details kannten. Der Bauleiter hatte die gute Arbeit aller Gewerke gelobt und bei der symbolischen Übergabe der Hausschlüssel gesagt: „Gute Qualitätsarbeit, da werden Sie lange Ruhe haben.“ Sie brauchten auch die Ruhe, denn die Bauzeit war doch anstrengend gewesen und im Geldbeutel herrschte Ebbe.

Sabine war vor zwei Monaten der kleine schwarze Fleck an der Schlafzimmerdecke aufgefallen. Er wurde immer größer und als sie einen Maler zu Rate zog, sagte der leidenschaftslos: „Schimmel“. Aber wieso - sie lüftete doch regelmäßig. Als sich wenig später der nächste schwarze Fleck zeigte, diesmal in der Küche, war die Ruhe für Klaus und Sabine vorbei. Sie unterzogen ihr Haus einer gründlichen Begutachtung und was sie fanden, war alles andere als beruhigend. Die Giebelseiten hatten sie mit Holz verkleidet und die Lasur begann, brüchig zu werden. Obwohl sie täglich die Post aus dem Postkasten nahmen, war ihnen noch nie das Moos an den Stützen der Briefkastenanlage so bewusst aufgefallen.
 
Ein Fallrohr schien undicht zu sein und das Regenwasser suchte sich scheinbar schon seit längerer Zeit seinen Weg selbst. Zwischen ihrem Haus und dem Garagenanbau hatte sich ein kleiner Riss im Putz gebildet. Das Fenster im Kinderzimmer fiel ihnen ein. Sie hatten sich an das knackende Geräusch längst gewöhnt, wenn sie den Fensterflügel ankippten. Nun erinnerten sie sich daran, dass ihnen der Fensterbauer einen Wartungsservice angeboten hatte. Er hatte ihnen vorgeschlagen, die Beschläge der Fenster und Türen jährlich zu reinigen und zu schmieren.

Es waren fast alles kleine Schäden, die Klaus und Sabine feststellten. Sie erkannten aber auch, dass sie in den bisherigen sieben Jahren als Hausbesitzer zu sorglos gewesen waren. Die Jahreszeit war günstig und sie begannen damit, die Giebelseiten neu zu lasieren. Bereits die Schleifarbeit nahm viel Zeit in Anspruch und sie ärgerten sich. Hätten sie doch nur schon zwei Jahre früher an einen neuen Anstrich gedacht. Das undichte Fallrohr entpuppte sich als Staufalle, bei der die Blätter von den Straßenbäumen das Rohr verstopft hatten. Ein Problem nach dem anderen beseitigten sie nun systematisch, und immer wieder kamen sie zu dem Entschluss, künftig einmal jährlich ihr Haus einer Inspektion zu unterziehen.

Ein Bausachverständiger stellte fest, dass der Schimmel auf eine Kältebrücke in Höhe der Fensterstürze zurück zu führen war. Die Baufirma in Regress zu nehmen, war nicht mehr möglich, denn die fünfjährige Gewährleistungsfrist war bereits abgelaufen und grobe Verstöße beim Bau lagen nicht vor. Einen halben Tag lang hatten Klaus und Sabine an der Briefkastenanlage geschrubbt, Scharniere geölt, die Linse der Videokamera gereinigt und endlich das verblichene Namensschild erneuert. Diese Wartungsfehler würden ihnen kein zweites Mal passieren.
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