Ja, es gibt sie noch, die Briefkästen im Treppenhaus. Sie gehören heute eher zur Kategorie B und sind nicht mehr 1. Wahl, wenn es um das Versenden von Nachrichten geht. Dazu haben wir natürlich E-Mails, SMS, Facebook, Twitter und so weiter. Die Innenbriefkästen in Treppenhäusern sind heute eher dazu da, um Flyer und Zeitungen zu schlucken, und wenn sie die Aufschrift "Bitte keine Werbung einwerfen" tragen, dann ist es in ihrem Inneren oft leer. Ausnahmen bilden lediglich die Briefe von der Oma zu Weihnachten und zum Geburtstag und die sind dafür dann umso schöner. Man ist sich ja auch nicht sicher, ob die Dinger überhaupt noch sicher sind. Da kann ja jeder irgendwie ran und vom Briefgeheimnis hat die jüngere Generation wahrscheinlich noch nie was gehört. Geschweige denn der Post- oder TNT-Bote. Brisantes Thema. Die Flyer vom Pizzataxi, der Dönerbude und vom Supermarkt um die Ecke sind nicht uninteressant. Und schön ist es auch, persönliche und herzliche Nachrichten wie "An alle Mieter! Morgen um 20.00 Uhr Hausversammlung betr. Treppenreinigung" im Briefkasten zu finden. Aber man kann es drehen und wenden wie man will, irgendwann haben sie ausgedient, die Briefkästen im Treppenhaus.
Doch bis es soweit ist, sollte man folgendes beachten:
Jeder hat seinen eigenen Briefkasten und somit die Aufgabe, diesen zu pflegen. Man kann ihn mit einem Schlüssel öffnen, der nur zu diesem Kasten passt und sollte diesen nicht verlieren. Der Schlüssel sollte im Urlaub an eine Vertrauensperson weiter gegeben werden, damit sie den Briefkasten ab und zu leert, so dass es bei der Arbeitsagentur nicht auffällt, dass man schon wieder auf Malle ist. Wichtig ist, den Postbriefkasten mit einem Namen zu versehen, damit die häufig wechselnden Zusteller die Post auch in den richtigen Kasten einwerfen. Der Briefkasten sollte regelmäßig geleert werden, damit die Flyer nicht auf dem Hausflurboden landen, was wiederum den Hausmeister auf den Plan rufen könnte. Um an die Postfächer im Treppenhaus zu gelangen sollte man ab und zu dem Klingeln der Zustellkräfte nachgeben und ihnen die Haustüre öffnen, da sie sonst den Brief von der Oma nicht einwerfen können und wir ihn dann vom Depot abholen müssen. Tun wir das nicht, wird er an die Oma zurück geschickt und die wäre sicher nicht sehr erfreut. Kleine Tipp am Rande: Für Liebesbriefe ist der gute alte Postbriefkasten im Treppenhaus nach wie vor wunderbar geeignet, denn da kriegt keiner mit, wer ihn eingeworfen hat. Es sei denn, der Hausflur ist bereits videoüberwacht oder wird von einer neugierigen alten Nachbarin belagert. Da kann man seine Liebe ja auch gleich twittern... |